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Florida mit Kindern – Teil 3: Sonne, Strand und unberührte Natur erleben

Ein Muss bei jedem Aufenthalt in Südwest-Florida ist der Besuch der Inseln Sanibel und Captiva Island – zwei vorgelagerte Inseln bei Fort Myers. Bei strahlendem Sonnenschein sammeln wir unsere ersten Eindrücke zu diesem wunderbaren Flecken Erde, der mit soviel ursprünglicher Natur aufwartet – und mit wilden Tieren …

Trauminseln Sanibel & Captiva Island

Sanibel – endlose Strände, soweit das Auge reicht, laden zum Verweilen, zum Muscheln sammeln und zu langen Strandspaziergängen ein. Das karibische Flair der farbenfrohen Insel ist einmalig – fast glaubt man nach der Überfahrt über die Brücke vom Festland, man wäre in einer anderen Welt. Zum Baden war es an diesem Tag leider noch etwas frisch. Aber dafür haben die „kalten“ Tage davor für ganz viel Treibgut in Form von wunderschönen Muscheln und anderem Getier (Krebse, Seesterne, Rocheneier etc.) gesorgt, die man sonst in freier Wildbahn nicht zu Gesicht bekommt, außer wenn sie unfreiwillig an Land gespült werden. An solchen Tagen ist die ganze Insel im Sammelfieber, dem auch wir uns nicht entziehen konnten: ein paar wunderschöne Muscheln haben den Weg auch in unsere Koffer gefunden. Den mit dem Seestern verwandten „Sanddollar“ haben wir leider nicht gesehen. Aber diesen mitzunehmen ist ohnehin streng verboten. Wer am Strand nicht fündig wird, kann sich auch in den zahlreichen Läden (z.B. bei She sells Sea Shells) schöne „Fundstücke“ kaufen, die kann man dann auch garantiert mitnehmen.

Unbedingt sehenswert ist auch der Naturpark Ding Darling auf Sanibal Island. Hier kann man – sehr amerikanisch – gemütlich mit dem Auto durchfahren, an interessanten Stellen anhalten und schauen was die Natur so zu bieten hat – und das ist jede Menge. Auf jeden Fall einen gemütlichen Ausflug wert!

 

Weiter geht’s an die Nordspitze der Insel: hier lohnt sich ein Abstecher zum Bowman’s Beach, einem wunderschönen, sehr naturbelassenen Strand. Hier gibt es keine Cafés, Hotels und Häuser, nur Natur – aber dank WC, Dusche und Picknickplätzen kann man auch hier gut einen ganzen Tag verbringen. Perfekt, um Muscheln zu sammeln, Delfine zu beobachten oder einfach nur Sonne und Meer zu genießen.

Wir verlassen Sanibel und passieren die kleine Brücke nach Captiva Island. Hier geht alles noch ein bisschen exklusiver zu als auf Sanibel. Eine Traumvilla reiht sich an die nächste – alle folgen der einfachen Regel, dass kein Haus höher sein darf als die höchste Palme. Dass die Insel nicht mit Tagestouristen überfüllt ist, hat einen einfachen Grund: es gibt auf der ganzen Insel nur ca. 30 Parkplätze und ein streng überwachtes Parkverbot. Auch eine gute Möglichkeit, für Exklusivität zu sorgen.

Und es gibt sie tatsächlich: Manatees

Da wir bis jetzt noch bei keinem Ausflug in die Natur Manatees (Rundschwanzseekühe) zu Gesicht bekommen haben, fahren wir in den Manatee-Park in North Fort Myers. Wir wollen sie nun auch endlich mal sehen, denn das hat schon beim letzten Urlaub nicht geklappt. Und tatsächlich haben wir Glück! Anscheinend haben sich heute alle hier versammelt. Mit so vielen auf einmal hatten wir nun auch nicht gerechnet. Der Park liegt in der Nähe eines Kraftwerkes, dessen Kühlwasser das Wasser um ein paar Grad erwärmt, was wiederum die Manatees anzieht. Die friedlichen Tiere bewegen sich langsam und anmutig unter Wasser und fressen Seegras. Ab und an stecken die Säugetiere ihre Nase aus dem Wasser, um zu atmen. Manatees können einem in Südwest-Florida überall begegnen. Da sie sich meist in Küstennähe unter der Wasseroberfläche aufhalten, warnen vielerorts Schilder die Bootsfahrer. Dann gilt es, langsam zu fahren oder Gebiete ganz zu meiden, um nicht auf Kollisionskurs zu gehen.

Delfine gucken: Kayak-Tour mit Kindern

Aufgrund von Zeitmangel und weil es auch an Land so viel zu entdecken gibt, haben wir uns wieder einmal gegen eine Anmietung eines Motorbootes entschieden (wird nächstes Mal nachgeholt). Stattdessen gab es eine wunderschöne Kajak-Tour im Golf von Mexico und durch Mangrovenwälder Auch einen Delfin haben wir „getroffen“ – keine Seltenheit hier. Den Kindern hat es großen Spaß gemacht, und auch wir haben die Entdeckungstour zu Wasser sehr genossen. Die Boote haben wir bei Gulf Coast Kayak im schon erwähnten Matlacha angemietet, einem wunderschönen, kleinen und lebhaften Örtchen mit netten bunten Häusern und Shops. Der Bootsvermieter hat auch SUPs im Angebot – vielleicht starten wir beim nächsten Mal auch mal eine ausgedehnte Stand Up Paddle-Tour.

Fahrrad fahren in Cape Coral

In unserem Ferienhaus gibt es Fahrräder für die ganze Familie – die nutzen wir für einen kleinen Ausflug in den nahegelegenen Rotary Park im Süden von Cape Coral. Das Areal besteht aus einer schönen Parkanlage mit Klettergelegenheiten, Freiluft-Fitnessgeräten und Picknickplätzen – und einem naturbelassenen Teil, den man auf schmalen Pfaden entdecken kann. Sehr schön zum Vögel beobachten, aber auch hier warnen Schilder, dass man Alligatoren nicht füttern soll. Sie leben also auch hier (wie fast überall in der Nähe von Süßwasser), zeigen sich heute aber nicht. Stattdessen statten wir der Schmetterlingsstation einen Besuch ab. Hier wartet eine engagierte ältere Dame auf interessierte Besucher, denen sie alles über die hier lebenden Schmetterlingsarten erzählt.

In und um Cape Coral gibt es zahlreiche Fahrradwege, und da es kaum Steigungen gibt, macht das Fahrradfahren auch den Kindern Spaß. Man sollte allerdings auf ausreichenden Sonnenschutz achten, denn die Sonne ist hier sehr intensiv.

Die Everglades – ein Muss für jeden Florida-Besuch

Wir wollen aber Amerika auch diesmal nicht verlassen, ohne einen Alligator in freier Wildbahn zu zu sehen. Auf dem Weg in den Süden zu unserem Abflugort Miami durchqueren wir die Everglades auf dem Tamiami Trail. Beim letzten Mal haben wir uns eine Rundfahrt mit einem Airboat gegönnt. Das war vergleichsweise teuer, und außer ein paar auf Touristen trainierten Waschbären und einigen Pelikanen, die zwischendurch auf dem Airboat gelandet sind, bekamen wir hier keine Tiere zu sehen.

Statt einer Airboat-Tour haben wir einen wunderbaren Naturpfad durch die Everglades gefunden (Big Cypress Loop Road), eine gut befestigte Schotterpiste, auf welcher wir dann sehr oft aussgestiegen sind, um unzählige Alligatoren, Vögel und die Landschaft aus nächster Nähe zu bewundern. Man konnte teilweise bis auf einen halben Meter rangehen, das ist schon höchst beeindruckend. Menschen gehören übrigens nicht zur bevorzugten Beute der Alligatoren. Mit einem Hund sollte man hier aber lieber nicht spazieren gehen. Obwohl einem vieles hier in Florida extrem geregelt und durchorganisiert vorkommt, ist es schon erstaunlich, dass man hier einen so direkten Zugang zur Natur bekommt, ohne Zaun und Absperrung. Den Florida-Panter haben wir allerdings nicht getroffen.

Mit den vielen Eindrücken im Gepäck und vor allem Wehmut geht es über Miami nach Berlin wieder zurück in die (noch) kalte Heimat. Mittlerweile haben wir uns hier so richtig eingelebt und es fällt schwer, wieder wegzufahren. Außenstelle eröffnen usw. sind durchaus Optionen, die uns durch den Kopf gehen. Ich stelle mal wieder fest, dass Sonne doch erhebliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat. Ich werde auch meine alltäglichen Joggingstrecken durch das Wohnviertel, inklusive der Sonnenuntergänge über den Kanälen am Abend oder dem freundlichen „Morning“ der Anwohner am Morgen, hier sehr vermissen. Aber einmal (oder zweimal) ist keinmal – wir kommen wieder. Ganz bestimmt!

Ende!

Florida mit Kindern – Teil 1: American Way of Life
Florida mit Kindern – Teil 2: Sightseeing, Restaurants und Shopping

Schöne von uns getestete Ferienhäuser:
Villa Frangipani
Villa Palm Island

Mietwagen für Florida am besten von Deutschland aus buchen, da es auf jeden Fall günstiger ist. Kleiner Tipp: Bei der Abholung vor Ort werden Upgrades angeboten, meist kann man den Preis für das Upgrade um 50% für die höhere Klasse herunterhandeln. Also lieber vorher eine Klasse kleiner reservieren.

Günstige Flüge nach Fort Myers gibt es bei Air Berlin

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