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Leben wie Gott in Nordfrankreich: eine Hommage an die Bretagne!

Raue Küsten und Landschaften. Verwunschene Orte. Historische Natursteinhäuser, die an England erinnern. Kulinarik pur und ein Wetter, das wilde Kapriolen schlägt. All das ist die Bretagne – und noch vieles mehr. Es ist schon ein paar Jahre her, aber dennoch sind die Erinnerung und die Schwärmereien immer noch frisch. Hier gibt es unseren Bericht mit vielen Bildern, der Lust machen soll auf eine Reise in den Norden Frankreichs – und das nicht nur wegen der Landschaften, der Sonne oder dem Meer.

Übernachten
Gewohnt haben wir in einem typisch bretonischen Ferienhaus mitten in dem kleinen Städtchen Plourhan. Ein wirklich kleines Örtchen, welches uns aber direkt mit einem Fest in Empfang nahm und von uns daher sofort ins Herz geschlossen wurde. Ein schönes saniertes Wohnhaus erwartete uns, welches sehr individuell eingerichtet und mit einer tollen Küche ausgestattet war. Die Verständigung bei der Übergabe war nicht ganz einfach, da wir mit Englisch nicht weiter kamen, Deutsch sowieso nicht. Also blieb nur radebrechen in Französisch. Immerhin kamen wir trotzdem ins Gespräch und erfuhren am Ende erstaunlich viel, z.B. dass die Vermieterin wohl früher mit dem örtlichen Bäcker liiert war und hier wohnte. Denn sie verabschiedete sich von uns mit den Worten, dass der örtliche Bäcker nicht so toll sei. Da die Auswahl an Bäckern vor Ort nicht sehr groß war, haben wir es trotzdem gewagt, und der Sprachbegabte wurde fortan jeden morgen mit einem Zusammentreffen mit der hübschen Nachfolgerin belohnt. Am Ende des Urlaubs haben wir die Vermieterin noch in ihrer neuen Heimat besucht, da sie uns zur Schlüsselübergabe noch einige tolle bretonische Spezialitäten mitgeben wollte. Auch sie war wieder glücklich liiert (wieder ein Bäcker), wenn auch 50 km weiter entfernt. C’est la vie. Die mitgegebenen Leckereien waren wie alles hier umwerfend lecker. Viel Butter und Leidenschaft – mehr braucht es fast nicht, so scheint es, um dieses Leckereien hervorzuzaubern.

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Strand, Meer und Wetter
Das Wetter ist recht wechselhaft und reicht von tollem Sonnenschein bis hin zu wolkenverhangenem Himmel und feinem Nieselregen. Die Nähe zu Britannien lässt sich eben nicht leugnen. Insgesamt war es aber ok, da sich das Wetter immer mal schnell änderte. Wir haben zumindest keinen wochenlangen Regen ertragen müssen.

Die Strände sind wunderschön. Mal größer, mal kleiner, aber jeden Tag anders. Das liegt an Ebbe & Flut, die hier besonders ausgeprägt sind. Der Unterschied des Wasserstandes beträgt bis zu 12 Meter. Es lohnt sich also, vorab nach den Gezeiten zu schauen, ob das Meer da ist und oder eben nicht. Sonst kommt es vor, dass man bei Ebbe schon mal fast einen Kilometer laufen muss bis zur Wasserkante. Die Flut kommt dann auch recht schnell, wir haben auch einige Strandmuscheln überschwemmen sehen. Pro Tag sind zweimal Flut und zweimal Ebbe, das Wasser läuft also je zweimal auf und ab. Es lohnt sich, täglich nachzuschauen, da die Zeiten von Tag zu Tag bis zu 1,5 Stunden/Tag variieren können. Auf jeden Fall ist das immer wieder ein lohnenswertes Schauspiel, was es in der Intensität eben nur hier gibt.

Genießen mit allen Sinnen
Der Spruch „Leben wir Gott in Frankreich“ hat hier hinsichtlich der kulinarischen Genüsse immer noch seine Berechtigung, zumindest im übertragenen Sinne. Nirgends schmeckt ein Baguette oder ein Croissant so lecker wie hier. Dagegen sind die hierzulande verkauften Exemplare nur billige Kopien, und das schmeckt man einfach. Bestenfalls in Deutschland von Einheimischen betriebene Brasserien können hier evtl. das Wasser reichen.

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Generell heißt es, in Frankreich gebe man mehr Geld für Essen und die Qualität der Lebensmittel aus. Da ist wohl was dran, denn hier gibt es auch noch eine ganz andere Marktkultur, die einfach zum Genießen einlädt und vor allem Frische garantiert.

„Moules au roquefort“ (Muscheln in Roquefort-Käse-Soße) haben sogar unsere Kinder lieben gelernt, weil es so toll geschmeckt hat. Wir Erwachsenen haben uns durch sämtliche Fischsorten probiert, ob im Restaurant oder zu Hause. Die mitgereiste Oma schwärmt heute noch von köstlichen Austern. Frisches Gemüse bekommt man am besten auf den Märkten, die sich reger Beliebtheit erfreuen. Es lohnt sich, diese Besuche mit einzuplanen, da es ein besonderes Erlebnis ist.

Nicht aus der Bretagne abreisen sollte man, solange man nicht wenigstens einmal Crème de caramel au beurre salé (Salzbutter-Karamellcreme) probiert hat. Auf eine Scheibe frisches Baguette gestrichen, ist diese bretonische Spezialität ein himmlisches Vergnügen!

Natur und Ausflüge
Die Landschaft generell ist eher ländlich und unverfälscht. Das tolle ist, es gibt keinen Massentourismus und dementsprechend keine Hotelbunker, nur traditionelle Häuser. Die Küsten sind, wie sie die Natur geschaffen hat. Durch das milde Meeresklima gedeihen Pflanzen aller Art besonders schön. Schon bei der Ankunft fällt die überbordende Blumenpracht auf. Hortensien und allerlei andere Pflanzen prägen das Bild der Dörfer – vielleicht liegt es daran, dass ich, wenn ich an die Bretagne zurück denke, vor allem viele Farben vor mir sehe.

Île de Bréhat
Eines der schönsten Ausflugsziele hier in der Gegend ist die Île de Bréhat. Auf der Insel erfährt das Ganze noch eine Verdichtung. Im Norden eher markante Felsen und im Süden eher gemäßigte Landschaften mit vielen bunten Blumen.

Kurz gesagt, die Insel ist wunderschön und ein Muss, wenn man in der Gegend ist. Wir hatten sogar einen wunderschönen sonnigen Tag für unseren Ausflug erwischt. Die Anreise mit der Fähre war auch ein Erlebnis wert, da man damit fast die ganze Insel umrundet. Auch diese Ansicht ist wunderschön.

Fazit: Ein wunderschöner Urlaub, hervorragend zum Abschalten und Entspannen, wenn man sich auf so viel Natur und Beschäftigung mit sich selbst einlassen kann. Schließlich kann es passieren, dass das Wetter mal nicht so mitspielt. Und vor allem, wenn man Spaß und Freude am Kochen und Genießen hat.

Ein paar Worte Französisch sollte man schon im Gepäck haben – zumindest, um erst mal einen Einstieg zu finden und das Nötigste bestellen zu können. Dann sind die Menschen vor Ort auch aufgeschlossen, sich auf die mühsame Radebrecherei mit einem Deutschen einzulassen.

Allein die sehr lange Anreise (1.500 Km) hat bisher eine Wiederholung verhindert. Aber ein erneuter Besuch dieser wunderschönen Gegend ist noch längst nicht vom Tisch. Beim letzten Mal hatten wir einen Zwischenstopp im Motel One in Saarbrücken. Eine tolle Stadt, die wir spontan sympathisch fanden und die auf jeden Fall auch mehr Zeit verdient hat.

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