Welcome to the Edison & Ford Winter Estates, heißt es am nächsten Tag. Die Schlange am Kartenschalter ist lang, da das eines der schönsten Museen in Südwest-Florida ist. Zumindest für mich war es wirklich ein sehr schöner und magischer Ort. Forscherdrang und Gründergeist strömten uns förmlich entgegen, eingebettet in eine wunderschöne Park- und Wohnlandschaft mit Meeranschluss, wo man es sich sehr gut vorstellen kann, seine Freizeiten (wenn es die bei Herrn Edison je gab) zur Erholung zu verbringen …
An der langen Schlange bekamen wir von netten älteren Damen schon mal etwas zum Thema erzählt – inkl. Tipps, welche Eintrittskarten für unsere Familie am günstigsten sind. Ein netter Service. Wir haben uns noch Audio-Guides geordert, das ist insbesondere für die Kinder toll, damit sie zum einen auch etwas verstehen und zum anderen sind technische Geräte ja immer toll, um Kinder bei Laune zu halten. Bevor die Guides ausgehändigt wurden, mussten wir uns erst mal an einem Meeting-Point einfinden, danach gab es eine Einweisung und eine organisierte Ausgabe, bei der auch die Guides auf unsere Sprache eingestellt wurden. Das ist ein kleines Beispiel dafür, dass hier alles immer ein bisschen geregelter und organisierter ist. Die vielen Schilder oder Anweisungen im Land sind also durchaus ernst zu nehmen. Am Flughafen gab es schon sehr strenge Ansprachen, wenn man die Ausladezone nicht gleich geräumt hat. Widerspruch zwecklos.
Aber in dem Fall war es wohl sinnvoll, um Wartezeiten zu vermeiden. Mit unseren Audio-Guides konnten wir dann gemütlich das Areal erkunden, haben viel über das Leben von Thomas Alva Edison und Henry Ford erfahren und sind auf deren Pfaden im riesengroßen Anwesen gewandelt. Gefunden haben wir: wunderschöne Ausblicke aufs Meer, tolle Pflanzen, wunderbar angelegte kleinere Gärten, z.B. der Mondscheingarten (besonders viele Pflanzen, die in der Abenddämmerung ihren Duft verströmen), welchen Frau Edison für ihren Mann hat anlegen lassen, damit er von seinem kleinen Büro aus drauf schauen kann – mit inspirierendem Blütenduft erfindet es sich wahrscheinlich leichter.
Absolut toll sind auch die Häuser im Lodge-Style, in der die Einrichtung auch wunderbar erhalten war, sodass man sich das Leben zur damaligen Zeit und insbesondere der beiden Familien sehr gut vorstellen konnte. Man hatte fast das Gefühl, sie wären nur mal kurz außer Haus. Soviel traumhafte Wohn- und Lebensumgebung wirkt sich mit Sicherheit auf die Inspiration aus, so verwundert es auch nicht weiter, dass Herr Edison wöchentlich ein neues Patent angemeldet hat. Selbstverständlich hatte er damals auch schon elektrische Kronleuchter, bisschen schummrig noch, aber immerhin.
Ein absolutes Muss für jeden Florida-Besuch, es ist wirklich wunderschön dort zu verweilen und für mich eines der schönsten Urlaubserlebnisse. Auch das Viertel ringsum ist wunderschön und sehenswert, da die Häuser in der Umgebung schon um einiges älter sind und tolle Südstaaten-Romantik versprühen.
Spontan habe ich mich in den Edison & Ford Winter Estates auch in ein schönes Bild von Leoma Lovegrove verliebt, welche im schon erwähnten Matlacha ihr Atelier hat. Leider blieb dann keine Zeit mehr, ihr Atelier zu besuchen. Das steht aber schon ganz oben auf meiner Liste für den nächsten Besuch. Das Atelier liegt auch ganz in der Nähe von Bert’s Bar. Ein nettes, einfaches Restaurant mit Burgern und Seafood, bei dem man auch direkt mit dem Boot anlegen kann und einen wunderschönen Blick aufs Wasser hat.
Auf dem Rückweg haben wir noch in der Innenstadt von Fort Myers angehalten, um noch etwas durch den alten Stadtkern zu bummeln. Auf jeden Fall sehenswert!
Zum Lunch sind wir dann in „Ford’s Garage“ eingekehrt, einer Burger-Bar mit Premium Burgern, selbstgemachten French Fries, unendlich vielen Biersorten und einem super leckeren Cider: Angry Orchard – fast so gut wie mein Lieblingscider Somersby.
Dazu ein nettes Einrichtungskonzept rund um das Thema „Ford“. Und für alle, die sich wie ich nicht mit pappigen Burgerbrötchen anfreunden können, trotzdem aber Burger essen möchten :-), gibt es sogar einen Low-Carb-Burger: „The Low Carb-Uretor“. Und wenn man dann wirklich Low Carb essen möchte, kann man die leckeren frisch geschnittenen Pommes gerne durch Broccoli ersetzen. Das ganze ist auch noch recht günstig: als Familie wird man mit einer moderaten Rechnung von ca. 50$ entlassen. Da kommen wir gerne wieder, vielleicht expandiert die Kette ja mal nach Deutschland …
Shopping in Florida ist einfach ein Muss – zumindest wäre es Quatsch, das auszulassen. Auch für Konsummuffel finden sich hier perfekte Schnäppchen. Warum teuer in Deutschland kaufen, wenn man es hier für die Hälfte bekommt. In der riesigen Miromar-Outlet-Mall haben wir einen ganzen Tag zugebracht, es gibt einfach so viele Geschäfte, und wenn man einmal dabei ist, kann man schon mal einem kleinen Kaufrausch verfallen. Angefangen von Tommy Hilfiger, Nike, GAP, Guess, Abercrombie & Fitch, Michael Kors usw. gibt es hier eigentlich alles, was man sich so vorstellen kann. Zum Glück gibt es den Zoll in Deutschland, der den Umfang der mitgebrachten Sachen auf 400 Euro/Erwachsenen limitiert – theoretisch, denn am Ende hat sich dann bei der Einreise doch wieder niemand vom Zoll für uns interessiert. Unser Tipp: man sollte auf dem Hinflug die Koffer halbleer lassen, damit man dann auf der Rückreise auch alles mitnehmen kann.
Zum Schluss muss auch noch unbedingt ein schönes Restaurant in Cape Coral Erwähnung finden. Die „Lobster Lady“ ist ein nettes Bistro, in dem man aber auch jederzeit frischen Fisch und Meeresfrüchte (z.B. Gulf Shrimp) kaufen kann, sollte man keinen Platz bekommen. Abends ist es relativ aussichtslos, wir haben drei Anläufe gebraucht, um einen Platz zu bekommen – Reservierung vorab ist empfehlenswert. Das Publikum ist bunt gemischt, von normal über reich und schön ist alles dabei. Das Ambiente ist aber relativ unkompliziert. An den Wänden hängen riesige Video-Leinwände, an denen Filme zum Thema Meer und Hochseeangeln oder auch Fotos von Bilderbuch-Fängen eingespielt werden. Den Kindern wurde es beim Anblick der großen Fische schon mal nicht langweilig und das Essen war super lecker zu halbwegs fairen Preisen. Die Austern werden hier mit verschiedenen Dips serviert, sodass sie man sie hier ruhig mal probieren kann, auch wenn man den meerigen Geschmack nicht ganz so mag. Und bei 1$ pro Stück kann man es auf einen Versuch ankommen lassen. Auf jeden Fall einkehren, wenn man mal in der Gegend ist – und am besten vorher reservieren.
Florida mit Kindern – Teil 1: American Way of Life
Florida mit Kindern – Teil 3: Sonne, Strand und unberührte Natur erleben
Shopping-Malls:
Miromar-Outlets
Coconut-Point
Tanger Outlets
Schöne von uns getestete Ferienhäuser:
Villa Frangipani
Villa Palm Island
Mietwagen für Florida am besten von Deutschland aus buchen, da es auf jeden Fall günstiger ist. Kleiner Tipp: Bei der Abholung vor Ort werden Upgrades angeboten, meist kann man den Preis für das Upgrade um 50% für die höhere Klasse herunterhandeln. Also lieber vorher eine Klasse kleiner reservieren.